Aica

30.09.2015, 02 10 2015, 15:00, Symposium Chat Jet 3 – with(out), through, despite et al., Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien (KM–) Graz

Chat Jet 3 – with(out), through, despite et al.
03 & 04 10 2015
Symposium
Neverending Painting
Museum of Contemporary Art Zagreb (Av. Dubrovnik 17, 10000 Zagreb)

 
Michael Krebber, Miami City Ballet IV, 2010, Courtesy Privatsammlung Albrecht Kastein, Berlin. Reena Spaulings, Michael I, Courtesy Privatsammlung Wien, Michael, 2011-2013, Courtesy Galerie Campoli Presti, Ausstellungsansicht, Chat Jet (Part 1), KM– Graz, 2013, Foto: MK

Abschließend und die beiden medienspezifischen internationalen Groß-Ausstellungen „Chat Jet (Part 1) – Painting ›Beyond‹ the Medium“ (2013) zu Malerei bzw. „Chat Jet (Part 2) – Sculpture in Reflection“ (2014) zu Skulptur zusammenfassend, findet am Freitag den 2. Oktober ein Symposium mit anschließender Panel-Diskussion in Graz statt. An den beiden darauf folgenden Tagen am Samstag den 3. Oktober und Sonntag den 4. Oktober kommt es in Zusammenarbeit mit dem Museum of Contemporary Art Zagreb zu einer Fortsetzung im Rahmen des Symposiums „Neverending Painting.“
Organisiert von: Sandro Droschl, Direktor, Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, (KM– Graz), Christian Egger, Kurator, Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, (KM– Graz), Áron Fenyvesi, Kurator, Trafó Galéria, Budapest, Ivana Janković, Kuratorin, Museum of Contemporary Art Zagreb, Petja Grafenauer, Kuratorin, Galerija Vodnikove domačije Šiška, Ljubljana

Programmablauf:
15:00 Begrüßung, Direktor und Kurator, Sandro Droschl (Graz)
15:30 Vortrag, „Walking Through Digital Spit In A Pool Painted Purple“, Christian Egger, Künstler, Kurator (Wien / Graz)
Ausgehend der vier in „Chat Jet (Part 1) – Painting ›Beyond‹ the Medium“ präsentierten künstlerischen Positionen von Manuel Gorkiewicz, Stefan Sandner, Lucie Stahl und Alexander Wolff, erörtert der Kurator die Spezifik und Diversität ihrer künstlerischen Praxen und Ansätze. Er frägt weiter inwiefern diese auf ersten Blick höchst divergierend genuinen Strategien die Ausstellungsthematik mit zusätzlichen Fragen bereicherten und ob und inwieweit die vier KünstlerInnen dabei auch mit möglichen Veränderungen der eigenen Position auf Entwicklungen und Diskussionen um „die Malerei“ reagieren.
16:00 Vortrag, Robert Müller, Künstler, Autor (Berlin / Wien)
„Es wird anhand der Ausstellungen ‚Chat Jet (Part 1) – Painting ›Beyond‹ the Medium’ und ‚Chat Jet (Part 2) – Sculpture in Reflection’ zu diskutieren sein, ob und welche Dispositive im Zentrum der Netzwerkdebatten um Malerei und Skulptur stehen. Nochmal Beispiele streifen und über deren Erweiterungen reden. Und uns fragen, ob nicht dieser zaghaft zu besprechende, fast zärtliche Versuch zu unternehmen ist, Freundschaften und Informationen, und die Produzenten- und Produktionslogiken darin zu verknüpfen, in denen die ‚Menschen die Malen’ (Marx via Draxler) ‚wirklich’ und vor allem auf welche Weise vielleicht noch an dem arbeiten, an dem ‚nichts …mehr selbstverständlich ist.’“
16:30 Vortrag „Über Grenzen“, Katherina Olschbaur, Künstlerin (Wien / Florenz)
„Es gibt da anscheinend so ein Missverständnis, die Malerei (Leinwand) als etwas begrenztes, in sich arm abgeschlossenes zu sehen, von dem man sich entweder ‚befreien’ oder auf das man sich in turbulenten Zeiten ‚rückbesinnen’ müsse. Es wird also gerade (oder wieder einmal) viel Aufsehen um die Exklusivität des ‚Mediums’ gemacht. Die Grenze ist nicht das Problem. (Haben wir diese nicht ohnehin längst überschritten?), der Begriff des ‚Befreiens’ schon eher. Wovon? Diese Freiheit scheint wohl eher relativ. Eine Grenze (wie etwa in der Idee der Zentralperspektive formuliert) als Trennung zwischen zentralem Beschauer und angeschauter Bildfläche, schafft uns auch erst die Möglichkeit, überhaupt zu artikulieren, ein Ding vom anderen zu unterscheiden, Räumlichkeit und uns selbst darin wahrzunehmen. Die Technik der letzten Jahre will uns anscheinend ‚helfen’, diese Grenze zu überwinden, um ‚näher’ am Geschehen und den Emotionen dran zu sein, zugleich bequem im Sofa sitzend.“
17:00 Führung durch die Ausstellung „Jörg Schlick“
17:30 Vortrag „Pffff“, Hans-Jürgen Hafner, Direktor Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen (Düsseldorf)
„Einerseits verhindert die notorische Rede von ‚der’ Malerei geradezu, die visuellen und konzeptuellen Potenziale malerischer Praktiken heute in ihrer Diversität und längst mit der ‚post-medium condition’ ausgesöhnt adäquat einzuschätzen. Andererseits verstellt sie den Blick auf das, was mit Malerei traditionell hergestellt wurde und – mit freilich unterschiedlichem Erfolg – nach wie vor wird: Bilder. John Kelseys am Beispiel des künstlerischen Projekts von Michael Krebber formulierter Appell ‚Stop painting painting!’ darf also gerne um die Frage ‚Why still talk about painting?’ ergänzt werden. Zuletzt scheint es, als würde, wenn sich zu ‚der’ Malerei auch noch ‚die’ Kunst gesellt, Kritik an den unter diesem doppelten Gütesiegel kursierenden Produkten regelrecht erübrigen. In anderen Worten: So braucht es genau nicht weitergehen.“
18:00 Abschließendes Panel und Publikumsgespräch
Symposium in Zagreb
Teilnehmer_innen:
Petja Grafenauer (Ljubljana), Nadja Gnamuš (Ljubljana), Sandra Križić Roban (Zagreb), Zdenko Rus, Krešimir Purgar (Zagreb), Ivana Janković (Zagreb), Áron Fenyvesi (Budimpešta), Gábor Rieder (Budapest), Dávid Fehér (Budapest), Sandro Droschl (Graz), Christian Egger (Graz), Hans Jürgen Hafner (Düsseldorf), Oliver Kossack (Leipzig)