Aica

1.10.2020, Herbert Brandl „24/7“

Herbert Brandl, Sonnenblume 2, 2020, Monotypie, 152,8 x 105,6 cm, Foto: © Markus Wörgötter

Herbert Brandl, Sonnenblume 2, 2020,
Monotypie, 152,8 x 105,6 cm, Foto: © Markus Wörgötter


Herbert Brandl. 24/7
Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, Graz

Ausstellungseröffnung: 22.10.2020, 15:00 bis 21:00 Uhr
Öffnungszeiten: Di-So 10:00 – 18:00 Uhr, Do 10:00 – 20:00 Uhr
Ausstellungsdauer bis 24.01.2021

Mit seinen abstrakten Bildwelten entwirft Herbert Brandl, der zu den bekanntesten österreichischen Künstlern der Gegenwart gehört, atmosphärische Farbräume. Form, Farbe und Licht als Material und Methode der Kunst sind dabei für ihn zentral. In den abstrahierten Formen Brandls scheinen sich immer wieder Landschaften und Naturelemente abzuzeichnen – so halten sich seine Malereien in der Schwebe zwischen Abstraktion und Figuration.
Mit dieser verkürzten, geläufigen Beschreibung seines Werkes werden wesentliche Teile des künstlerischen Ansatzes Brandls üblicherweise zu wenig gesehen, wie das konzeptuell begründete sowie breit gefächerte mediale Interesse, oder seine Vorliebe für abgründige und damit reizvolle Strukturen. Denn über sein zentrales Format – die Malerei – hinaus sind zahlreiche Arbeiten in den Medien Zeichnung, Aquarell, Skulptur und Video entstanden. Brandl offenbart sich damit als installativ über die Leinwand hinaus denkender, „universeller“ Künstler, der sich gleichzeitig der Spezifität des jeweiligen Mediums und seiner Materialien bewusst ist, und adäquat Kontexte und Fragestellungen innerhalb seines Schaffens reflektiert. Zum Vorschein kommt letztlich ein intuitiver, handwerklich mit allen Wassern gewaschener, „echter“ Maler, der seine Arbeit aus innerem Ansporn, aber auch konzeptuellen Überlegungen in medialer wie inhaltlicher Sicht erweitert hat. Sein fortlaufendes Interesse gilt seiner Umgebung und ihren möglichen Veränderungen, was insgesamt ein nachhaltiges Interesse an Natur, Gesellschaft bis hin zu Politik erkennen lässt.
Im Zentrum der Arbeit steht die Malerei, die Brandl seit Jahrzehnten mit unermüdlicher Energie vorantreibt. Wesentlich ist dabei die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Zugänge, den Bildern liegt keine Wertigkeit oder Interesse an formalen Zugängen zugrunde. Brandl geht es um den Malprozess und das Bild an sich, dessen Produktion Intuition und Reflexion, also auch recht schonungslose künstlerische Arbeit gegenüber sich selbst verlangt. Ab dem ersten Pinselstrich ist Brandl auf der Suche nach der Lösung des aktuellen, konkreten Problems, dem fertigen Bild.